Jusos fordern mehr Transparenz und Kontrolle der Erdgas- und Erdölkonzerne in Niedersachsen

Wir sind erschüttert über den schweren Vorfall an der Erdölförderstätte Emlichheim in der Grafschaft Bentheim. Eine routinemäßige Überprüfung der Betreiberfirma Wintershall/DEA ergab, dass an zwei Bohrungen stark fortgeschrittene Korrosionsschäden an den Rohren aufgetreten sind. In einem Treffen mit dem LBEG und dem niedersächsischen Landesbetreib für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz und dem Landkreis Grafschaft Bentheim räumt Wintershall-DEA Chef ein, dass diese Mängel schon bereits seit 2015 bekannt seien. Aktuelle Messungen ergeben, dass seit 2014 bis zu 220 Millionen Tonnen giftiges Lagerstättenwasser dabei freigetreten sind. Wintershall/DEA versprach daraufhin, das kontaminierte Sickerwasser abzupumpen und eine Sanierung in dem Gebiet voranzutreiben.
Wir Jusos finden dies skandalös. „Es ist ein Skandal, dass trotz bekannter Mängel an den Bohrstätten keine sofortigen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Wir fordern in Zukunft mehr Transparenz der Konzerne gegenüber den zuständigen Behörden und die komplette Haftung der Konzerne für die Umweltschäden.“, so Frederik Burdorf vom Juso-Landesvorstand. Die DEA spricht zwar von keinen bedrohlichen Umweltschäden, Umweltverbände wie etwa der NABU sprechen von einem Schaden für Mensch und Umwelt von historischem Ausmaß. Wir Jusos fordern ein konsequentes Umdenken in der Erdgas- und Erdölförderung. Es müssen schleunigst gesetzliche Änderungen vorgenommen werden, dass sowohl bei neuen potentiellen Standorten als auch bei etablierten Standorten jährlich per se Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden.