Anlässlich des Bundeskongresses der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“(JA) in Barsinghausen kritisieren die niedersächsischen Jusos den AfD-Nachwuchs für dessen mangelnde Distanz zum Rechtsextremismus. Daran ändere auch die Auflösung des JA-Landesverbandes Niedersachsen nichts, so die Jusos.
Arne Zillmer, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender und zuständig für den Themenbereich Antirassismus, erklärt dazu: „Der AfD-Nachwuchs ist vielerorts eng verbandelt mit rechtsextremen Gruppen wie den sogenannten Identitären, nicht nur in Niedersachsen. Die Auflösung der Landesverbandes dient lediglich dazu, der Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen und potentielle Wähler nicht abzuschrecken.“
Die AfD habe in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie eine Bedrohung für die Demokratie und Verfassung sei, so Zillmer weiter. „Wir werden keine Ruhe geben und auch in Zukunft laut und friedlich gegen AfD und rechten Mob protestieren“, kündigt Zillmer an. Die Jugendorganisation „Junge Alternative“ wird seit Anfang September in Bremen und Niedersachsen vom Verfassungsschutz überwacht, da sie laut der Verfassungsschutzpräsidentin Maren Brandenburger eine „strukturelle Nähe“ zum Rechtsextremismus zeige. Der ehemalige Vorsitzende der JA-Niedersachsen, Lars Steinke, war bereits vom Bundesverband abgesetzt worden, da er den Hitler-Attentäter Stauffenberg einen „Feigling“ und „Verräter“ nannte.
Lisa Hoffmann, stellvertretende Juso-Landesvorsitzende, meint dagegen, es gäbe noch viele weitere „Steinkes“ beim AfD-Nachwuchs. „Fragwürdige Personen wie Lars Steinke mit ähnlichem Gedankengut und entsprechenden Kontakten zu Rechtsextremen gibt es zuhauf bei der JA. Die Absetzung ist nur eine öffentliche Maßnahme, um sich angeblich zu distanzieren, dabei ändert sich inhaltlich nichts“, so Hoffmann. „Jüngst bekannt gewordene Handlungsempfehlungen für Parteimitglieder durch die AfD-Spitze, bestimmte radikale Formulierungen nicht zu verwenden, zeigen, dass die gesamte Partei ein brauner Wolf im Schafspelz ist“, meint Hoffmann.