Die Jusos Niedersachsen kritisieren den von CDU-Wirtschaftsminister Bernd Althusmann veröffentlichten Masterplan Digitalisierung. Der Fokus liege hauptsächlich auf den Chancen der Digitalisierung, die Risiken und offenen Fragen werden laut den Jusos Niedersachsen nicht ausreichend beleuchtet. Grundsätzlich seien aber auch positive Punkte im Papier enthalten wie beispielsweise der längst überfällige Ausbau des schnellen Internets und die Förderungsprogramme für Handwerk und für Zukunftstechnologien, um den Wirtschaftsstandort Niedersachsen zukunftssicher zu machen. Allerdings fehlen dem Papier aus dem Ministerium des CDU-Landesvorsitzenden Althusmann realistische Schritte zur Umsetzung. Althusmann wird sich an der Umsetzung dieses Plans messen lassen müssen. Die Jusos Niedersachsen zweifeln an einer zügigen und vollständigen Umsetzung durch das CDU-Ministerium.
Besonders kritisch sehen die Jusos Punkte zur Digitalisierung in der Bildung. Hier sollen beispielsweise die mobilen Endgeräte der SchülerInnen als Lernmittel anerkannt werden. „Das ist schlichtweg unfair. Trotz der erwähnten finanziellen Unterstützung für Geringverdienende werden nur wenige sich das neuste und schnellste Handymodell oder Tablet leisten können. So wird die Benachteiligung von Geringverdienenden in der Bildung vorangetrieben. Hier gilt es nachzubessern und für eine gerechte Bildung für alle zu sorgen“, so Amy Selbig, Landesvorsitzende der Jusos Niedersachsen.
Aber auch im Bereich der Digitalisierung der Wirtschaft sehen die Jusos Nachbesserungsbedarf: „Die Digitalisierung wird die Produktivität der Unternehmen erneut enorm steigern, dadurch sieht das Papier große Potentiale zur Kostensenkung für die Unternehmen. ArbeitgeberInnen haben in den letzten Jahrzehnten am stärksten von Produktivitätssteigerungen profitiert. ArbeitnehmerInnen wurden hingegen oft noch stärker belastet. Es ist an der Zeit, dass auch die ArbeitnehmerInnen von Produktivitätssteigerungen profitieren und endlich entlastet werden. Darauf gibt der Masterplan von CDU-Minister Althusmann leider keine Antwort.“, bemängelt Timo Mehlmann, stellvertretender Landesvorsitzender der Jusos Niedersachsen.
“Die steigende Produktivität muss dazu genutzt werden, eine Diskussion über Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohnausgleich zu führen. So zeigen erste Pilotprojekte, dass der 6 Stunden Tag sehr positive Folgen sowohl für ArbeitgeberInnen, als auch ArbeitnehmerInnen haben kann. Zusätzlich können so mehr Menschen einen Job finden. Digitalisierung als neuer Schlüssel für soziale Gerechtigkeit scheint in der CDU nicht relevant zu sein.”, ergänzt Jakob Blankenburg, Landesvorsitzender der Jusos Niedersachsen.