Jusos Niedersachsen und niedersächsische Juso Hochschulgruppen fordern den Erhalt des Kunsthistorischen Instituts in Osnabrück

Die Jusos Niedersachsen und die niedersächsischen Juso Hochschulgruppen fordern gemeinsam die SPD Niedersachsen auf, sich für den Erhalt des Kunsthistorischen Instituts einzusetzen. Das Präsidium der Universität Osnabrück hat im Januar beschlossen, die Stellen des Kunsthistorischen Instituts auslaufen zu lassen und diese nicht weiter zu verlängern.

„Das Kunsthistorische Institut hat eine gesamt universitäre Bedeutung in Niedersachsen“, so der stellvertretende Landesvorsitzende und Unterbezirksvorsitzende der Jusos Osnabrück, Timo Spreen. In Niedersachsen gibt es derzeit zwei Institute für Kunstgeschichte, in Göttingen und Osnabrück. „Sollte das Institut in Osnabrück geschlossen werden, würden zwei Drittel der Ausbildungskapazität in Niedersachsen wegfallen. Dies wäre ein geistiges Armutszeugnis für Osnabrück und die gesamte Kulturszene in Niedersachsen“, führt Spreen fort.

In einem Bundesland mit einer enormen Dichte an Kulturschätzen ist es wichtig, dass wir Kunsthistoriker*innen ausbilden, da sie als Schnittstelle zwischen Betrachter*innen und Künstler*innen dienen. Ihre Aufgabe ist dabei, die Kunst und die Künstler*innen in den historischen Kontext einzuordnen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen. „In der heutigen Zeit ist es notwendig, dass wir uns kritisch mit den Kunstobjekten auseinandersetzen. Gerade die kritische Erörterung von Kunstobjekten aus dem 1. und 2. Weltkrieg, sowie der Kulturpolitik der Nationalsozialist*innen ist enorm wichtig. Vor allem vor dem Hintergrund der aufkommenden rechtsextremen Tendenzen, da man Kunst auch als kritischen Spiegel der Gesellschaft sehen kann.“, ergänzt Stephanie Thiel, Landeskoordinatorin der Juso Hochschulgruppen in Niedersachsen.

„Wenn für die Profilbildung der Universitäten in Niedersachsen nicht mehr Mittel bereitgestellt werden, werden folglich Strukturen abgebaut“, fügt Amy Selbig, Landesvorsitzende der Jusos Niedersachsen, hinzu. „Durch eine Professionalisierung in einigen wenigen Bereichen wird nicht automatisch mehr geforscht. Erfolgreiche Kooperationen werden aufgegeben und ein wichtiger Pfeiler der interdisziplinären Forschung in Niedersachsen geht mit der Kunstgeschichte verloren. Eine Sparpolitik des Landes im Bereich der Wissenschaft führt vor allem dazu, dass Vielfalt abgeschafft wird. Genau hier muss gehandelt werden“, führt Amy Selbig fort.

Die Jugendorganisation der SPD in Niedersachsen würde einen Vorstoß der Landtagsfraktion begrüßen. „Es sollte ein klares Bekenntnis von Seiten der SPD Niedersachsen zum Erhalt des kunsthistorischen Instituts kommen. Die Schließung des Kunsthistorischen Instituts ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wenn wir jetzt handeln und das richtige Zeichen setzen, können wir dafür sorgen, dass Niedersachsens Universitäten auch in Zukunft für ihre Vielfältigkeit stehen. Und nicht an allen Ecken und Kanten für einzelne vermeintliche Leuchtturmprojekte gespart wird“, fordert Timo Spreen.