
Der Landesvorsitzende Leonard Kuntscher sagte dazu: „Die Fremdenfeindlichkeit und der Rassismus in weiten Teilen der Bevölkerung treten immer öfter und unverblümter zu Tage. Der Vorfälle in Hildesheim und Heidenau sind dafür nur die jüngsten Beispiele.“
Im sächsischen Heidenau war es am vergangenen Wochenende aufgrund einer geplanten Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge zu fremdenfeindlichen Versammlungen und Ausschreitungen von Anwohnern und Rechtsradikalen gekommen, 30 Polizeibeamte wurden verletzt. In Hildesheim hatte eine Gruppe Betrunkener am Sonntag am Bahnhof ausländerfeindliche Parolen gerufen und einen Flüchtling attackiert.
Kuntscher weiter: „Die breite Gesellschaft und auch die Politik sind gefordert, sich diesen Personen entgegenzustellen. Jene Menschen, die vorschieben, Asylsuchende würden grundsätzlich nicht in ihr Dorf oder ihren Stadtteil passen und die sich gegen eine gerechte und gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen wehren, dürfen von der Politik nicht auch noch hofiert werden. Sigmar Gabriel hat mit seiner Wortwahl Recht. Es ist Pack, das dort vor den Flüchtlingsunterkünften demonstriert. Und Pack gibt man nicht nach, man bekämpft es.“
Kritisiert wird von den Jusos derweil der Thüringer Landesvorsitzende der SPD, Andreas Bausewein, welcher Flüchtlingskinder mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus nicht in die Schulen lassen will. Diese Forderung äußerte Bausewein in einem offenen Brief und begründete sie damit, dass die Stimmung in der Gesellschaft zu kippen drohe und er ein ‚weiteres Heidenau‘ verhindern wolle.
Arne Zillmer, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender, sagte dazu: „Bausewein vergisst, dass das Recht auf Bildung laut Erklärung der Vereinten Nationen ein Menschenrecht ist, welches nicht von der Hautfarbe, dem Herkunftsland oder dem Aufenthaltsstatus abhängen darf. Außerdem verhindert man rassistische Pogrome wie in Heidenau nicht, indem man vor dem fremdenfeindlichen Mob einknickt, sondern indem man klare Kante zeigt und immer wieder betont, dass Flüchtlinge hier willkommen sind.“